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Henry Rider Haggard

Henry Rider Haggard wurde am 22. Juni 1856 in Bradenham Hall in Norfolk geboren. Er war das Achte von zehn Kindern des Gutsbesitzers und Anwalts Sir William Meybohm Rider Haggard und seiner Frau Ella Doventon. Henry Rider galt als ein schwieriges Kind und sein Vater hielt nicht viel von ihm. Bis zum Alter von 17 Jahren besuchte er die Ipswich Grammar School und erhielt zum Teil auch Privatunterricht, eine höhere Schulbildung wurde ihm nicht zu Teil. Da Henry Rider auch die Aufnahmeprüfungen für die Armee nicht bestand und ihm eine Militärkarriere daher versagt blieb, kam er auf Empfehlung seines Vaters 1875 als (unbezahlter) Sekretär zum Gouverneur von Natal (Südafrika), Sir Henry Bulwer. 1876 wurde er in den Stab von Sir Theophilus Shepstone (08.01.1817 – 23.06.1893), dem Special Commissioner für Transvaal versetzt und erlebte hautnah im April 1877 die Annexion der Buren-Republik durch die Briten. Zu dieser Zeit verliebte er sich in Mary Elizabeth ‚Lilly‘ Jackson, die er, sobald er genügend verdienen würde, heiraten wollte und er begann erste Artikel für Zeitschriften zu schreiben (z.B. ‚The Transvaal‘ erschienen im Mai 1877 in ‚Macmillan‘s Magazine‘; ‚A Zulu War-Dance‘ erschienen im Juli 1877 in ‚The Gentleman‘s Magazine‘). 1878 erhielt Haggard eine Stelle als „Registrar“ am High Court von Transvaal und wollte nach England zurückkehren, um dort zu heiraten. Dies wurde ihm jedoch von seinem Vater verboten; Henry Rider sollte stattdessen erst mal Karriere machen. Mary Elizabeth ‚Lilly‘ Jackson heiratete daraufhin 1879 den Bankier Frank Archer. Haggard gab seinen Regierungsposten auf und verließ Pretoria. In Transvaal erwarb er eine Straußenfarm. Ein Jahr später, 1880, kehrte er doch nach England zurück und heiratete in Norfolk die Gutsbesitzer-Erbin Mariana Louisa Margitson (1859 - 1943), eine Freundin seiner Schwester, und zog mit ihr nach Transvaal auf seine Straußenfarm. Dort erlebte er die kriegerischen Auseinandersetzungen der Briten mit den Buren und der einheimischen Bevölkerung (Anglo-Zulu War 1879). Haggard war ein aufmerksamer Beobachter und interessierte sich intensiv für die Sprache, Kultur und Legenden des Landes und vor allem der Zulus. Durch seine späteren Romane wurden sie für die Nachwelt erhalten.
Nach der britischen Niederlage gegen die Buren im 1. Burenkrieg (16.12.1880 – 23.03.1881) fiel das Land an die Buren und Haggard kehrte nach England zurück. Zunächst wohnte das Paar in Ditchingham, Norfolk auf dem Besitz seiner Frau, danach in Norwood. 1882 erschien sein erstes Buch ‚Cetywayo and His White Neighbours‘. Es verkaufte sich zunächst sehr schleppend (bis 1883 nur 154 Mal) und erst nachdem Haggard ein bekannter Autor geworden war verbesserte sich der Absatz.  Henry Rider begann Jura zu studieren und wurde 1884 als Anwalt zugelassen, jedoch übte er seinen neuen Beruf nur sehr kurz aus und widmete sich verstärkt dem Schreiben. 1884 entstand sein erster Roman ‚Dawn‘ dem im selben Jahr der Roman ‚The Witch‘s Head‘ folgte. Von Mitte 1885 bis circa April 1888 lebte Haggard auch in London (Hammersmith, 69 Gunterstone Road). Später verbrachte die Familie die Sommermonate häufig in Kessingland, wo Haggard eine Villa (‚The Grange‘) erworben hatte.
1885 erfolgte Haggards literarischer Durchbruch mit dem Roman ‚King Solomon‘s Mines‘ (1888 erschien die erste deutsche Buchausgabe unter dem Titel: ‚Umbopa. König von Kukuanaland‘; spätere Ausgaben hießen: ‚Diamantenminen in Afrika‘ [1898]; ‚König Salomos Schatzkammer‘ [1910]) und dem Jäger Allan Quatermain als Hauptakteur. Das Buch soll angeblich das Ergebnis einer Wette mit seinem Bruder gewesen sein, der behauptete, Henry könne kein ähnlich spannendes Buch wie Robert Louis Stevensons 1883 erschienene ‚Schatzinsel‘ schreiben.
Haggard gilt als Pionier des literarischen Genres der sog. „Lost World“ oder auch „Lost Race“. Viele seiner Romane spielen in exotischen Ländern und handeln von untergegangenen Zivilisationen. Er verfasste auch zahlreiche historische Romane, die sich auf reale Ereignisse bezogen. Häufig verarbeitete Haggard eigene Erlebnisse, Erfahrungen und Schicksalsschläge (z.B. 1891: Tod seines Sohnes im Alter von 10 Jahren) und hielt sich auch mit Kritik an sozialen Missständen, politischem Handeln und militärischen Fehlentscheidungen nicht zurück. So übt er in dem 1887 erschienen Roman ‚Jess‘ (1887 erschien auch die deutschsprachige Buchausgabe als erster Haggard-Roman  in Deutschland unter dem Titel: ‚Eine neue Judith‘) massive Kritik an dem Handeln der damaligen britischen Regierung während des 1. Burenkrieges und dem desaströsen Verhalten der britischen Armeeführung.
Seine Werke sind vor dem Hintergrund des Britischen Empire und dem damaligen Kolonialismus zu sehen. Ebenso muss man das antiquierte Frauenbild, dem Haggard anhing, einordnen. Dennoch sind viele Ansichten Haggards für die damalige Zeit äußerst fortschrittlich und seine Wertschätzung der einheimischen afrikanischen Bevölkerung sehr ungewöhnlich.
1895 kandidierte er erfolglos für das Parlament. Er galt als Experte für landwirtschaftliche und soziale Fragen und verfasste mehrere Bücher zu diesen Themen, z.B. ‚The Farmer‘s Year‘ (1899) oder ‚The Poor and The Land and Rural England‘ (1902). 1912 wurde Henry Rider Haggard geadelt und 1915 zum Knight Commander of the British Empire ernannt.
Haggard starb im Alter von 68 Jahren am 14. Mai 1925 in London. Sein Grab befindet sich in der St. Mary‘s Church in Ditchingham. Sein literarisches Werk umfasst 56 Romane, drei Bände mit gesammelten Kurzgeschichten, 10 Sachbücher, 85 Artikel in verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen und 98 veröffentlichte Briefe. Viele seiner Bücher werden auch heute noch immer wieder aufgelegt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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